Geschichte und Lebensraum der Norwegischen Waldkatze
Verschiedene Abbildungen von der Norsk Skogatt, wie sie in ihrem Heimatland heißt, findet man bereits auf alten Wikinger-Münzen. In der altnordischen Mythologie zogen. Nach dem Glauben der Wikinger zwei Waldkatzen den Himmelswagen der Sonnengöttin Freya, die die Gattin des mächtigen Wotan war. In norwegischen Märchen findet man oft den Hinweis auf Zauber- oder Trollkatzen mit langen, buschigen Schwänzen.
Abgesehen davon, dass diese Katzenrasse in ihrem Wesen wirklich zauberhaft ist, darf man wohl eher annehmen, dass aus Mitteleuropa eingewanderte Kurzhaarkatzen sich im Laufe der Jahre dem rauen Klima Skandinaviens anpassten und dieser Evolutionsprozess durch die isolierte Lage der norwegischen Wald- und Fjordbauernhöfe noch gefördert wurde. Eine Anpassung an das Klima war auch dringend erforderlich: Norwegen ist ein Land mit 2000 Kilometern Küstenlinie, mit schroffen Gebirgen, tiefen Wäldern, unzähligen Fjorden und -da zur Hälfte im Griff des Polarkreises – mit riesigen Eisfeldern.
Entwicklung und Aussehen der Norwegische Waldkatze
So entwickelte unsere Trollkatze dichte Unterwolle, um sich gegen die eisige Kälte zu schützen, und glattes, leicht fettiges und dadurch Wasser abstoßendes Deckhaar, um Regen und Schnee abzuhalten. Besonders langes Fell im Kopf und Brustbereich, wir Züchter sprechen hier vom Kragen einer Norweger, schützen sie zusätzlich vor Auskühlung.


Die beiden obenstehenden Bilder zeigen zwei Norwegische Waldkatzen im vollen Winterfell und mit üppigem Fellkragen ausgestattet.
Darüber hinaus trägt die Norwegische Waldkatze Schneeschuhe dies bedeutet, dass ihre Pfoten besonders behaart sind und diese somit besonders vor Kälte und Eis schützen.

Untenstehendes Bild zeigt einen jungen Norwegischen Waldkater im Schnee. Das dichte Fell schützt ihn optimal vor der Kälte.

Auch in den in den Ohren wachsen lange Haare und schützen diese vor Eis und Schnee. Manche Norwegischen Waldkatzen haben auch sogenannte Luchspinsel auf den Ohren. Untenstehendes Bild zeigt einen junge Kätzin mit schönen Luchspinseln in zweierlei Farben 🙂 . |

Das Bild unterhalb zeigt einen jungen Norwegischen Waldkater, mit noch nicht voll entwickeltem Winterfell, mit einer Norwegischen Waldkatze durch den Schnee toben. |

Norweger sind äußerst geschickte Jäger. Sie erlegen auch etwas größere Beute wie Ratten und Eichhörnchen. Durchschnittlich wird eine Kätzin ca. 4,5 -5 kg schwer, die Kater wiegt ca. 6 bis 7 kg. Das Gewicht der Zuchtkatzen schwankt über das Jahr gesehen. Die Kätzinnen verlieren während der Aufzucht von Jungtieren an Gewicht. Auch Deckkater sind während der Decksaison oft weniger am Fressen interessiert und verlieren rund 1 kg ihres Gewichtes. Kastraten dagegen neigen dazu sich ein Bäuchlein anzufressen. Mit entsprechender Nahrung kann man dies aber sehr gut regulieren.
Die Entwicklung der Norweger erfolgt langsam. Nach meiner Erfahrung erreicht die Norwegische Waldkatze im ersten Lebensjahr ca. 70 bis 80% ihrer späteren Größe. Im zweiten Lebensjahr wächst sie noch einmal gut 20 % und die restliche Veränderung verteilt sich dann auf die kommenden zwei Jahre. Nicht nur die Anzeige auf der Waage verändert sich, nein auch das Aussehen. Es sind keine radikalen Veränderungen, aber ein wenig verändert sich der Kopf. Bei Katern wird der Nacken stärker oder der Ohrenstand verändert sich. Auch ist die Fellentwicklung erst mit ca. einem Jahr abgeschlossen. Diese unterliegt aber auch über das Jahr gesehen einem Wechsel. Im September beginnen die Katzen langsam mehr Unterwolle zu bilden. Je nach Haltungsbedingungen ist der Aufbau des Winterfells spätestens mit Einbruch der kalten Jahreszeit abgeschlossen. Spätestens im März beginnt die Norweger ihr Winterkleid abzulegen. In dieser Phase kann es für die Katze hilfreich sein sie einmal in der Woche mit einem langen Kamm zu kämmen. Die Pflege des Norwegerpelzes ist unkompliziert. Norwegische Waldkatzen mit hervorragender Fellqualität brauchen im Frühjahr maximal über drei Wochen 1 x wöchentlich etwas Hilfestellung bis der Fellwechsel erledigt ist bzw damit er schneller vonstatten gehen kann. Bei Kastraten legen im Sommer nicht so viel ihrer Unterwolle ab als eine potente Katze. Hier muss man je nach Fellqualität und Länge eventuell über das ganze Jahr im ein- bis zweiwöchigen Rhythmus kämmen.
Charakter und Haltung der Norwegischen Waldkatze
Diese Katzen sind im Allgemeinen aufgeweckt, neugierig und wachsam. Sie benötigen wie jede Katze genügend Platz, der jedoch auch innerhalb einer Wohnung (möglichst mit einem mit Katzennetz gesicherten Balkon) geschaffen werden kann. Wie wir Menschen so hat auch jede Norweger ihre eigene Persönlichkeit. Es gibt ruhige, zurückhaltende und natürlich auch temperamentvolle Draufgänger, sowie intelligente oder eher normal begabte Vierbeiner. Alle haben aber meist eines gemeinsam, sie sind ihrem Menschen sehr zugetan. Schmusen gern und suchen, wenn SIE es wollen (typisch nach Katzenart), gerne seine Nähe. Die Norweger kann ohne Probleme mit anderen Tieren, wie zum Beispiel dem Hund vergesellschaftet werden. Allerdings sollte man die typischen Beutetiere einer Katze nicht dazu zählen.

Gerne hat sie einen Spielgefährten um sich, egal ob Zwei- oder Vierbeinig. Die Norweger kommt gut auch einige Stunden alleine zurecht, wäre sie aber den ganzen Tag über alleine in einer Wohnung oder einem Haus ohne die Möglichkeit eines sicheren Freigangs, sollte man sich besser gleich zwei Kätzchen zulegen.
Zucht der Norwegischen Waldkatze und Rassestandard der Norwegischen Waldkatze
Die Norwegische Waldkatze wurde als Rasse 1977 auf der Generalversammlung in Paris von der FIFe anerkannt. Ziel ist es seither die Rasse mit ihren Merkmalen zu erhalten, denn der Bestand in freier Wildbahn war durch die Vermischung mit der Europäischen Kurzhaarkatze bedroht. Der Erbgang des kurzhaarigen Felles unserer Hauskatzen ist dominant gegenüber dem Semilanghaarfell.
Der Rassestandard legt das gewünschte Aussehen einer Norweger fest und vergibt dafür maximal zu erreichende Punktzahlen.
Der Rassestandard beschreibt sozusagen das Idealbild einer Norwegischen Waldkatze. Da aber keine perfekt ist UND die Geschmäcker manchmal deutlich variieren verzichte ich auf meine Erläuterung des Rassestandards anhand von Bilder. Der Vollständigkeit halber möchte ich ihn an dieser Stelle aber in Schriftform erwähnen:
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